Km 12 140
Um ehrlich zu sein, war Lima eine Enttäuschung für uns. Es war jeden Tag grau, viele der Museen, die wir besichtigen wollten, waren wegen des Covid geschlossen, und allgemein waren wir zu müde um etwas zu unternehmen. Glücklicherweise war das Ziel unseres Aufenthalts in der peruanischen Hauptstadt in erster Linie die Erholung. Aber die Menschen, die wir in Lima kennenlernten, waren sehr freundlich, was uns ein wenig für all das Grau entschädigte.
Angefangen bei Fernando, unserem Gastgeber für die ersten 2 Nächte. Wir wurden mit einem warmen Bett und einem guten Essen empfangen. Wir unterhielten uns viel und Fernando führte uns durch Callao, den nördlichen Vorort von Lima, nach La Punta, einem Landstrich im Ozean im Norden von Lima. In Callao kamen wir auch an der Fortaleza Real Felipe vorbei, einer Festung, die von den Spaniern zum Schutz vor Piraten erbaut wurde, und am Hafen von Callao, einem riesigen Transitzentrum mit vielen Containern, die aus der ganzen Welt ein- und ausgehen. Dank Fernando lernten wir auch Walter kennen, unseren Airbnb-Gastgeber für die erste Woche in Lima. Er empfing uns mit Bier und Butterkeksen auf der Terrasse der Wohnung. Und in der Wohnung warteten eine Flasche Wein und eine Tüte mit gutem peruanischen Kaffee als Geschenk auf uns. Er stellte auch extra einen Schreibtisch für Matthieu auf, damit er richtig arbeiten konnte. Katrin genoss derweil die Hängematte auf der Terrasse. Wir hatten eine tolle Zeit in dieser Wohnung.
In der zweiten Woche nahmen wir uns eine Airbnb-Wohnung im Viertel Miraflores, einem der reichsten und am besten gelegenen Stadtteile Limas. Hier nutzten wir die Nähe zum Lugar de la Memoria, einem Museum über die Zeit des Terrors in Peru (zunächst durch die Terrororganisationen Sendero Luminoso und Movimiento Revolucinario Tupac Amaru, dann durch die Diktatur und das Militär, die sich dank der Unruhen im Land bis zum Jahr 2000 etablieren konnten). In Miraflores besuchten wir auch die Huaca Pucllana, eine Pyramide im Zentrum Limas aus der Zeit um 400 n. Chr. Sie wurde von der Lima-Kultur (nach der die Stadt heute benannt ist) aus vielen kleinen handgefertigten Ziegeln gebaut, die wie Bücher in einem Regal stehen. Wir besuchten auch die Ruinen von Pachacamac, 30 km südlich der Stadt. Es war eines der wichtigsten kulturellen Zentren der Region, das von der Lima-Kultur errichtet wurde, aber auch von den Wari, Ychsma und Inka genutzt wurde. Heute ist ein Großteil davon leider unter dem Sand begraben, und man braucht ein wenig Fantasie, um sich die Gebäude vorstellen zu können.
In Miraflores trafen wir auch Mariela, eine Erasmus-Freundin von Matthieu aus Granada. Sie hatten sich seit 6 Jahren nicht mehr gesehen. Sie brachte uns Barbarian Craft Biere zum Kosten mit und es wurde viel geplaudert, um die Zeit seit dem Erasmus-Jahr aufzuholen. Am Tag vor unserer Abreise aus Lima trafen wir noch Julio, einen Freund von Tatiana, die Matthieu aus Brüssel kennt und die vor einiger Zeit in Lima lebte. Julio führte uns durch das Zentrum von Lima, zur Plaza San Martín, zur Kirche San Pedro, zur Plaza de Armas, durch die Fußgängerzonen, zum Nationaltheater usw. Bei einem früheren Besuch des Zentrums waren wir nur im Kloster San Francisco gewesen, um die Katakomben zu besichtigen. Als wir wieder zu den Räder gingen, sahen wir zu unserer überraschung Tanzgruppen in typischer Kleidung auf dem Justizplatz trainieren. Der Höhepunkt des Tages war jedoch der kulinarische Brunch bei Astrid und Gastón, einem der besten Restaurants in Lima (und eines der 50 besten der Welt). Alle Gerichte waren ausgezeichnet und wir wurden mit vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen verwöhnt. So verlassen wir Lima und das graue Wetter, froh, weiter nördlich die Sonne zu finden, aber auch glücklich, neue Bekanntschaften und Erfahrungen gemacht zu haben!
Um alle Fotos anzusehen, bitte hier klicken:
Lima